Die letzte Erbsensuppe

Vom 11. bis 13. November fand die 24. Tour durchs Cloppenburger Land mit zehn Teilnehmer*innen vom KSF, WSC Fink, BKW und Göttinger Paddel-Club statt.

Freitagabend beziehen wir unser Standquartier in Barßel beim Ruderverein Barßel. Traditionell gibt es Matjes und Pellkartoffeln mit Quark zum Abendessen. Einfach lecker! Tourenleiter Marc versorgt uns noch mit den wichtigsten Informationen zur Tour. Leider kann er nicht aktiv mitpaddeln. Im Landdienst unterstütze er uns aber während der ganzen Tour perfekt. Vielen Dank! Abends wird noch ein wenig geklönt. Da eine kurze Nacht drohte, geht es für die meisten früh auf die Isomatte.

Samstagmorgen: 5:30 Uhr Wecken – Aufstehen und Frühstück. 6:30 Uhr – Abfahrt zum Startpunkt. Für Langschläfer eine Herausforderung. Der Einstieg an der Sagter Ems erfordert ein wenig Geduld und Geschicklichkeit. Dank guter Teamarbeit sitzen gegen 7:30 Uhr alle wohlbehalten im Boot. Schon mit den ersten Paddelschlägen zeigt sich der Fluss von seiner schönsten Seite. Windungsreich schlängelt sich die Sagter Ems durch die Landschaft. Der Frühnebel zaubert eine mystische Stimmung, die ersten Sonnenstrahlen dann ein Lächeln auf viele Gesichter. Das lautstarke Gähnen einzelner Teilnehmer wird durch das Schnattern und Quäken der ziehenden Gänse über uns ersetzt. Wildvögel und Rehe werden gesichtet und immer wieder steht überraschenderweise Marc hinter der nächsten Kurve.

Schon kurz nach 10 Uhr erreichen wir unseren Pausenplatz, die Paddel und Pedalstation Strücklingen. Peter, freundlicher Betreiber und Wirt der Paddelstation, serviert uns seine unglaublich leckere, aber leider letzte Erbsensuppe. Wir sind nicht nur die letzte Truppe des Jahres, sondern für Peter auch die letzte an der Paddelstation überhaupt. Er hat große Reisepläne und verhandelt schon mit einem möglichen Nachfolger. Was daraus wird, zeigt sich bei der Jubiläumstour nächstes Jahr.

Drei Nachschläge und einen Kaffee später sind wir wieder auf dem Wasser. Die letzten Kilometer auf der Sagter Ems sind schnell zurückgelegt. Dann geht es über Dreyschloot und Barßler Tief zum Ruderverein. Nach 32 km landen wir etwas müde, aber glücklich gegen 14 Uhr an. Mit Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen sowie dem ein oder anderen Nickerchen wird die Zeit bis zum Abendessen überbrückt. Diesmal gehen wir im Ort essen und lassen den Abend später bei Paddel- und anderen Geschichten im Bootshaus ausklingen.

Der Sonntagmorgen beginnt entspannt. Für Frühstück, Packen und Aufräumen haben wir reichlich Zeit. Der Tide folgend starten wir kurz nach 9 Uhr mit ablaufendem Wasser direkt vom Ruderverein aus. Zunächst geht es wieder in Richtung Mündung Sagter Ems. Dort biegen wir in den Elisabethfehn-Kanal ab. Nach wenigen Metern wartet die erste von vier Schleusen auf uns. Leider werden die Schleusen so spät im Jahr nicht mehr bedient. Aber mit Bootswagen und gutem Zusammenspiel aller fällt das Umtragen leicht. Marc begleitet und unterstützt uns vom Ufer aus.

Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite. Der Kanal wird wie eine Allee von Bäumen gesäumt. Die Sonne scheint und die herbstlichen Farben spiegeln sich im Wasser. Die kurzen Abschnitte zwischen den Schleusen vergehen wie im Flug. An der letzten Schleuse halten wir unsere Mittagsrast. Anschließend paddeln wir noch fünf Kilometer auf dem Elisabethfehn-Kanal, bevor dieser in den Küstenkanal mündet. Die letzten neun Kilometer auf dem Küstenkanal sind eigentlich eher eine langweile Durststrecke. Aber die Sonne und das schöne Wetter hilft uns darüber hinweg. Fast eine Stunde vor der geplanten Zeit erreichen wir unser Ziel: Wir sind nach 32 Kilometer wieder am Einstieg in die Sagter Ems angelangt. Unsere Fahrzeuge und Marc warten schon auf uns.

Eine sehr schöne und erlebnisreiche Herbsttour liegt hinter uns. Mit Kleinfluss, Tidengewässer und Kanal ist die Tour landschaftlich sehr abwechslungsreich. Das frühe Aufstehen am Samstag hat sich wegen der besonderen Stimmung auf dem Wasser definitiv gelohnt!

Bis zur nächsten Tour durch das Cloppenburger Land!

13. November 2022 SD / MK

Karte mit freundlicher Genehmigung des Jübermann-Verlag