Huntefahrt Wildeshausen - Huntlosen

Nach der wunderschönen Pfingstfahrt auf der mittleren Hunte haben wir nun, ebenfalls bei strahlendem Sonnenschein, die mittlere Hunte erkundet. Der Bootshänger wurde schon am Freitag gepackt, sodass wir am Sonntag (20. September 2020) pünktlich um kurz nach Neun starten konnten. Allerdings zwang uns der geschlossene Bahnübergang in der Grollander Straße gleich zu einer halbstündigen Pause.

An der Einsatzstelle in Wildeshausen waren unsere Freunde vom OYC schon beinahe startklar und die Vereinskameraden, die direkt gefahren sind, waren auch schon fast alle da. Also, Boote abladen, Autos parken, und ab auf's Wasser.

Der Wasserstand war mit 288 cm am Pegel Huntlosen extrem niedrig,
dadurch war der Einstieg natürlich recht hoch. Diese erste kleine Schwierigkeit haben alle von 11 Jahren bis 82 Jahren aber super gemeistert.

Bei schönstem Wetter präsentierte sich die Hunte trotz niedrigen Wasserstand mal wieder von der besten Seite, einzig die vielen Steine, gemeinerweise kaum sichtbar unterhalb der Wasseroberfläche grün getarnt, vermiesten den Genuss des Paddelns. Tiefhängende Äste von Bäumen bildeten natürliche Tore, welche durchfahren werden mussten, was wir alle auch fast überall meisterten.

Ein Mittagsplätzchen für eine so große Gruppe zu finden war schwierig. Da bei dem vorgesehen Rastplatz nicht genügend Platz für die vielen Boote war, rasteten wir erst am Ein- und Ausstieg Ölmühle. Beim anschließenden Einsteigen überschlugen sich die Ereignisse: erst kam ein Kanu mit 3 Erwachsenen und einem Kind an den schmalen Anleger am Ende der Treppe geschossen und verlangte sofort Platz, da sie ein Leck im Boot haben und unterzugehen drohten. Tatsächlich stand im Kanu schon 10cm Wasser! Als wir das Boot mit vereinten Kräften entleerten und mit die Treppe hochzogen, war im Boden wirklich ein faustgroßes Loch zu sehen, was durch ein heftiges Aufschlagen des Kanus in dem kurzen Schwall unterhalb der Straßenbrücke Ölmühle passiert sein musste; gut dass der Anleger nicht weit entfernt war!
Während unser Einstieg der 25 Teilnehmer an der Treppe weiterging (vielen Dank an dieser Stelle an Tjark und Tina, die sich für längere Zeit ins kalte Wasser stellten und allen anderen beim Ein- und Ausstieg behilflich waren), kamen 4 Kanu-Besatzungen, total durchnässt und völlig erschöpft, die Boote flussaufwärts im Fluss treidelnd, an. Auch ihnen wurde tatkräftig geholfen, die Kanus die steile Treppe hinauf zu wuchten. Die 4 Kanu-Besatzungen selbst waren von der Plackerei ihre Boote wieder flussaufwärts zu paddeln und zu treideln total fertig. Was war passiert? Die 4 Kanus waren während unserer Mittagspause am Ausstieg vorbei gefahren und hatten ihren Irrtum erst ca. 1Km weiter flussabwärts bemerkt, ihr Kanuverleiher leistete uns derweil während unserer Pause Gesellschaft. Solange es auf der Hunte Bootsverleih gibt wird es nie langweilig, manche sagen „es sei besser als Fernsehen“.

So kamen wir erst sehr viel später als geplant in Huntlosen an, zuvor mussten wir aber erst noch die künstlich angelegte Sohlgleite vor dem Ausstieg bezwingen, was teilweise spritzig, jedoch für alle das Highlight des Tages war. Das unübersehbare Warnschild zuvor beschrieb die Stelle ausdrücklich „nur für geübte Kanuten“, was wir hiermit alle eindrucksvoll bewiesen haben!
Der Rest ist schnell erzählt, Anhänger holen, Boote aufladen, zurück zu Fink und Boote abladen und Feierabend.
Vielen Dank an Tjark und Klaus für die Planung und Fahrtenleitung, aber auch an alle anderen, die mitgeholfen haben, dass es ein wirklich schöner Tag wurde.

20. September 2020 CN / KF

Weitere Informationen und eine schöne Karte gibt es bei

Hunte-Natur